Vom Schaukampf zur Darstellung eines Basler Auszugsfähnleins
Am Anfang der Geschichte des Vereins „Companie Basilisk“ stand eine Schaukampfgruppe namens „d`Basiliske“. Viele Auftritte der Gruppe fanden vor einem spätmittelalterlichen Hintergrund statt und da die Mitglieder anfingen sich für den Darstellungshintergrund ihrer gespielten Charaktere zu interessieren, kam es 2007 schliesslich zur Gründung eines Untervereins – die Companie war geboren.
Zu Beginn lag der Fokus auf der Darstellung des militärischen Alltags und dem Lagerleben eines fiktiven Basler Söldnerhaufens zu Zeiten der Burgunderkriege. Da im Laufe der Zeit allerdings viele weitere Aspekte des alltäglichen Lebens Eingang in die Darstellungen fanden, wandelte sich der Söldnerhaufen zu einem Basler Auszugsbanner und wurde 2013 offiziell ein eigenständiger Verein.
So bilden wir momentan nicht nur eine Gruppe Kriegsknechte mit Tross, sondern stellen gleichzeitig Ansässige der Stadt Basel dar, welche in den 1470er Jahren vermehrt unter einem Auszugsfähnlein gegen die Heere Burgunds zogen. Der militärische Hintergrund bleibt dabei jedoch erhalten und jedes Mitglied hat seine bestimmten Aufgaben.
Während der Küchenmeister mit der Maitre und ihren Cantinieren das Mahl über offenem Feuer zubereitet und das Lager in Schuss hält, sind die Halmbartiere unter der Aufsicht des Rottmeisters auf der Wache oder üben Formationen. Die Ordnung im Lager unterliegt den Augen des stets wachsamen Hurenweibels. In seiner Verantwortung liegt auch die Versorgung der Gruppe. Eine Stufe höher findet sich der Hauptmann, dessen Bemühungen darin liegen den Haufen bei Gehorsam und guter Laune zu halten.
Über unser Hobby
Was den Verein seit Beginn zusammenhält, ist das stete Interesse der Mitglieder, die Lebensumstände des ausgehenden 15. Jahrhunderts mitzuerleben und dadurch mehr über die Zeit und die Menschen, welche in ihr lebten, zu erfahren. Reenactment kann also als Möglichkeit angesehen werden, geschichtliches Wissen zu verinnerlichen und mit eigenen Erfahrungen zu ergänzen. Geschichte wird dadurch mit ein wenig Phantasie erlebbar. Dies ist aber nicht der einzige Grund, welcher uns in die für heutige Augen etwas befremdliche Gewandung schlüpfen lässt. So macht es unglaublich Spass mit Freunden neue Erfahrungen zu teilen und vorübergehend in eine Welt einzutauchen, welche von gänzlich anderen Normen geprägt wurde. Hinzu kommt das Vereinsleben, welches ein von den Veranstaltungen und dem historischen Interesse komplett getrenntes Eigenleben entwickelt hat.
Was wir machen
Der Verein nimmt jährlich an drei bis fünf Veranstaltungen teil. Dabei wird ein Lager errichtet oder eine Burg belebt. Ziel ist es den Besuchern dieser Veranstaltungen ein Einblick in den rekonstruierten Tagesablauf des ausgehenden 15. Jahrhunderts zu gewähren. Zu den öffentlichen und internen Veranstaltungen kommen die Bastel- und Nähtage, an welchen wir zusammen unsere Alltagsgegenstände und Kleidung instand halten oder erneuern. Als Ausrüstung verwenden wir Nachahmungen, welche sich an erhaltenen Originalen oder Bilddarstellungen aus den 1460er bis 70er Jahren orientieren. Diese fertigen wir zum Teil selbst an, wobei sich ein vertieftes Verständnis zu den Realien und dem Handwerk bildet. Das Material wird dann schliesslich nebst den Veranstaltungen an Wandertagen auf seine Tauglichkeit geprüft. So lernen wir Stück für Stück dazu und stellen oftmals mit Staunen fest, wie viel handwerkliches Können es erfordert, selbst einfachste Alltagsgegenstände herzustellen.